Lena Jäckel
Vita
geboren am 3.1.1987 in Friedberg, Bayern
aufgewachsen am Bodensee, Langenargen
2007-2013 Studium an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Stuttgart bei Holger Bunk
2008-2014 Studium der Germanistik an der Universität Stuttgart
lebt und arbeitet derzeit in Stuttgart

Lena Jäckel zu ihrer Arbeit
Durch die Malerei nähere ich mich in meinen Arbeiten scheinbarer fotografischer Wirklichkeit an um das artifizielle Endprodukt teilweise zu
zerstören, oder einem Selbstzerstörungsprozess zu überlassen. Zweifel und Ambivalenz - welcher Wahrnehmung kann ich vertrauen? Der
Riss in der Fassade. Die Bilder, die als Fotos anmuten, sind ja doch keine. Es entstehen Malereien die mit ihrer klischeehaften Motivik und
materieller Zerbrechlichkeit an Erinnerungsfotos und gebrochene Bilder anmuten. Sie lassen den Betrachter Vertrautes wiedererkennen, jedoch auch
ganz bewusst seine eigene Wahrnehmung hinterfragen.
Die Motive entstehen aus der Auseinandersetzung mit der digitalen Flut auf Blogs, flickr, tumblr, pinterest und co.: Unter den unzählbaren
Bildern auf diesen Plattformen findet sich eine inflationäre Anzahl nahezu identischer Bildmotive, die ironischer Weise für die
(künstlerische) Individualität ihres "Uploaders" stehen sollen. Ich nehme diesen Bildern ihre Beliebigkeit indem ich sie in Malerei
umsetze - man kann diese weder kopieren, noch einfügen, noch teilen, online speichern oder hochladen. Es gibt nur genau ein Exemplar, keine
Sicherheitskopie, kein Backup oder Restore und selbst diese entstandene Arbeit, als postdigitale Malerei und Beschäftigung mit der Malerei im
digitalen Zeitalter, ist nicht für die Ewigkeit bestimmt. Die Ambivalenz zwischen exklusiver Analogität und beliebiger Digitalität
findet sich so auch in den gestalterischen Elementen meiner Arbeit wieder.